Zwischen Leben und Tod – Neubeginn

„Was will ich wirklich?“

Wenn man mit offenen Fragen durchs Leben geht und scheinbar selbst keine rechte Antwort darauf findet, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass das Leben  selbst darauf antwortet. Vielleicht sogar schneller als man zunächst meinen würde – und nicht unbedingt auf die Art und Weise, die man sich gewünscht hätte …

Mir erging es vor ca. 9  Monaten so.

Auf dem sehr entspannten und freudigen Weg zum Zug nach München, wo ich ein Seminar halten wollte, hatte ich diese Frage wieder im Kopf: „Was will ich wirklich?“
Diese Frage bezog sich nicht auf das Seminar, damit war alles klar und ich freute mich sehr auf diese Runde. Nein, die Frage bezog sich auf meine privaten Lebensumstände und auch die weitere Form meiner Arbeit. Will ich es eher klein und beschaulich, oder doch eher größer?

Ich war wohl zu wenig achtsam bei dem, was ich gerade tat, sondern hing auf dem Weg zum Bahngleis noch immer dieser Frage nach … ansonsten war ich sehr entspannt – meinte ich …
Bis ich rücklings mit meinem Gepäck über die Rolltreppe fiel und kopfüber nach unten liegen blieb.
Achtsame Wahrnehmung war das, was ich in dieser Situation erlebte. Im Zeitlupentempo fiel ich nach unten, schlug dabei mit dem Kopf heftig an der Seite an, war völlig benommen, verspürte einen sehr starken Schmerz in meinem Oberschenkel und scannte gewissermaßen gleichzeitig ab, ob ich nun einen Genickbruch oder eine Gehirnblutung haben und das nun meine Ende sein würde …

„Brauchen Sie einen Arzt????“

Diese Frage stellten Menschen an mich, wiederholten sie mehrfach. Sie hallte in mir nach, bis ich begann, sie selbst laut auszusprechen. Ich wusste es nicht. Brauchte ich einen Arzt? Mehrere Menschen halfen mir hoch und ich stand wackelig da und wusste nicht, wie mir geschah. Erst das ruhige und sehr besonnene Auftreten einer Frau brachte mich wieder mehr und mehr zu mir selbst.  Sie stellte mir einige Fragen und begleitete mich sodann über den Lift zum Bahnsteig. So hatte ich noch Zeit zum Überlegen, ob ich überhaupt in der Lage war, die Reise fortzusetzen – oder nicht.

Wie gehe ich nun damit um?

Sofort begann ich im Stillen mit dem Heilsatz „Danke für Heilkraft und Heilung auf allen Ebenen meines Seins …“ und „Bibbern Stopp“ zu arbeiten. Nur ja nicht in die Angst gehen, die würde mich nämlich nicht weiterbringen, sondern lieber neutral werden und dann schauen, was es braucht.
Ach ja, die Dame arbeitete auf einer Anästhesiestation, ob als Ärztin oder Schwester war grade nicht Thema. Aber genau dieser Umstand gab mir Mut. Wenn die vom Fach war und es mir zutrauen würde, dann könnte ich es doch schaffen …

Nun, ich setzte die Reise wirklich fort. Allerdings saß ich im Zug und wusste noch nicht, was nun wirklich geschehen würde. Der Heilsatz „Danke für Heilkraft auf allen Ebenen meines Seins … für das, was hier in mir gerade los ist …“ war im Dauereinsatz und ich kombinierte ihn mit allen meinen Wahrnehmungen, Gefühlen, der ganzen Situation …
In meiner Wahrnehmung war alles möglich – es hätte gut sein können, dass ich im nächsten Moment vom Sitz fallen und tot sein würde. So zumindest war mein eigener Eindruck. Dabei hatte ich keine Angst, ich sah dem möglichen Tod irgendwie einfach in die Augen – und hab diese Situation einfach angenommen.
„Ok, sollte das nun mein Ende sein, dann ist es halt so! Alles ok – ich akzeptiere es!“
Ich war nach wie vor benommen, das Bein schmerzte und unter der Jeans spürte ich eine riesengroße Beule.
Dann die Erkenntnis: „Es braucht eine Grundsatzentscheidung! Du hast doch gefragt, was du wirklich willst … Ja … hatte ich …
„Lieber Gott, wenn das mein Ende sein sollte, dann nehme ich es an …
Pause …
Aber –  nur zur Information, dass mir da oben ja kein Missverständnis aufkommt: Wenn’s ok ist, würde ich schon noch gerne da bleiben …
Aber – Dein Wille geschehe …
Ja, ich möchte leben … wenn es im göttlichen Plan ist, dann lasst mich noch hier.
Ich möchte meine Heilarbeit fortsetzen – auf welche Weise auch immer …“

Meine eigene energetische Notfallsbehandlung für die Situation mit allem, was Ursache und Hintergrund war, Schock und Auswirkungen lief weiter … Heilsatz … „Bibbern Stopp!“ …
Dann erkannte ich, dass sich in meinem Leben gegenüber früher sehr viel verändert hatte. Seit Kindesbeinen an war es so, dass ich in meinen größten Nöten völlig alleine war … Nein, das war heute nicht der Fall gewesen! Im Nu waren etliche helfende Hände da. Meine Güte, ja wirklich!
Große Dankbarkeit kam in mir auf, auch für den Umstand, dass meine ganze Aufarbeitung der vergangenen Jahre Früchte trug.
Dankbarkeit aber auch für all diese wunderbaren Menschen, die mir sofort halfen – auch für den Zugbegleiter, der mir eine Flasche Bier zum Kühlen meiner Beule am Bein brachte …

Am Vortag hatte ich für meine Reise eine Engelskarte gezogen – Inneres Kind.
So nahm ich in dieser Siutation mein Inneres Kind in den Arm und auch in meine energetische Heilarbeit. Ich widmete mich meinem unendlichen Schmerz und all meinen Verletzungen des Lebens, auch diesem Allein-Sein der Vergangenheit – im gesamten angesprochen …
Nach und nach besserte sich meine Verfassung und ich informierte meine Herzensmenschen und auch meine Seminarveranstalterinnen in München, damit sie überhaupt wussten, wo ich war, falls doch noch …

Dieses „falls doch noch“ trat nicht ein.
Ich kam gut am Bahnhof München an, wurde liebevoll empfangen und weiter versorgt … Am Nachmittag suchte ich eine Apotheke auf und holte ich mir Arnica als Homöopathikum und eine Creme.
Mit einem Tag Zwischenpause konnte ich mein 2-Tages-Seminar abhalten. Es waren wunderbare Menschen da und wir erlebten gemeinsam eine sehr starke Heilenergie.
Nach diesen beiden Tagen war noch ein Freundinnenbesuch vereinbart.  Dort machte ich jedoch schlapp, weil ich nur mehr erschöpft und müde war …
Diese Müdigkeit hielt auch daheim noch an, kein Wunder, ich hatte Prellungen am ganzen Körper, meine Wirbelsäule war beleidigt, meine Schultern, mein Nacken schmerzten noch immer, meine Beule hatte sich zu einem schwarzen riesigen Bluterguss ausgedehnt …
Meine Tochter fragte mich, ob ich denn mit einem Werwolf gekämpft hätte … *lach*
Aber ich war glücklich und dankbar, wusste ich doch, dass ich ein Tor durchschritten hatte. Es war eine große Ruhe und Stille in mir …
Das Leben hat sich neu ausgerichtet – durch meine Grundsatzentscheidung.

Gleichzeitig waren jedoch meine Fragezeichen und Wünsche ans Leben verschwunden … ich hatte sie auf der Rolltreppe verloren …
Diesen Umstand habe ich in der Folge einige Monate lang beobachtet. Manche verstanden mich nicht wirklich, müsste man doch unbedingt Ziele und Wünsche haben … Muss man das wirklich?
Ich hatte ja meine Wünsche geäußert … Mir ging es gut dabei, hatte ich doch eine sehr große Zufriedenheit in mir.
Alles andere wird sich fügen – Schritt für Schritt.
Noch viel mehr als zuvor fühle ich mich gehalten und geborgen im Großen Ganzen.
Ein ganz großes Danke nach „oben“ für den großen Schutz und die liebevolle Hilfestellungen und Fügungen – und auch die energetische Unterstützung von meinen Herzensfreunden, wozu ich auch Anna-Barbara und Waltraud aus dem Labegu zähle!
Ach ja, bis heute war ich bei keinem Arzt. Meine Verletzungen haben sich nach und nach mit meiner liebevollen Zuwendung, mit Massagen, homöopathischen Mitteln und Naturmitteln usw. selbst ausgeheilt.
Ich warne Euch aber – das ist keine Empfehlung an Euch, es auch so zu handhaben! Das ist Eigenverantwortung, die ich so für mich entschieden habe!
Ich rate Euch aber auch, seid achtsam! Stürze auf der Rolltreppe sind nicht unbedingt zu empfehlen …

Ich bleibe authentisch!

dav

Vor einigen Wochen hat mich das Leben neuerlich gefragt, was ich will, indem es mir ein sehr verlockendes Angebot unterbreitet hat. So könnte ich noch viel bekannter werden, noch mehr Leute erreichen und auch meine Bücher neu auflegen und damit auch viel mehr verdienen …
Könnte – ja …

Ich habe abgesagt.
Ich gehe meinen Weg des Einfach Sein, so wie ich bin und lass mich nicht mehr in Abhängigkeiten und Programme drängen …

Meine Ablehnung kommt nicht aus der Angst.
Ich möchte mich nicht mehr verbiegen, sondern mein Leben und meine Berufung in meinem eigenen Tempo und auf meine Art und Weise leben, auch wenn ich so weniger Menschen erreichen sollte. Der Preis dafür wäre eine veränderte Energie.
Wertvoll Gewachsenes darf bestehen bleiben, weil ich es zu schätzen und zu schützen weiß.
Gesegnet war es und gesegnet sei es …
So lasse ich es weiter fließen …
Danke für jegliche Hilfe und Unterstützung rund um dieses für mich sehr prägende Erlebnis – und generell auf meinem Weg – und den Segen dafür!

© Anna Maria Winklehner

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